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Die Jahreszeiten



Йозеф Гайдн - Die Jahreszeiten - ноты, текст песни (слова)

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текст песни (слова) "Die Jahreszeiten"

I. Der Frühling (Spring)
 1. Ouverture and recitative
 Simon
 Seht, wie der strenge Winter flieht!
 Zum fernen Pole zieht er hin.
 Ihm folgt auf seinen Ruf
 der wilden Stürme brausend Heer,
 mit grässlichem Geheul.
 Lucas
 Seht, wie vom schroffen Fels der Schnee
 In trüben Strömen sich ergießt!
 Hannah
 Seht, wie von Süden her,
 durch laue Winde sanft gelockt,
 der Frühlingsbote streicht!
 
 2. Chorus of country people
 Komm, holder Lenz! Des Himmels Gabe, komm!
 Aus ihrem Todesschlaf erwecke die Natur!
 Komm! Komm, holder Lenz! etc.
 Girls and women
 Es nahet sich der holde Lenz,
 schon fühlen wir den linden Hauch,
 bald lebet alles wieder auf.
 Men
 Frohlocket ja nicht allzu früh;
 oft schleicht in Nebel eingehüllt
 der Winter wohl zurück, 
 und streut auf Blüt' und Keim sein starres Gift. 
 All
 Komm, holder Lenz, des Himmels Gabe, komm! 
 Komm! Auf uns're Fluren senke dich! 
 O komm, holder Lenz, o komm und weile länger nicht! 
 
 3. Recitative
 Simon
 Vom Widder strahlet jetzt 
 die helle Sonn' auf uns herab.
 Nun weichen Frost und Dampf 
 und schweben laue Dünst' umher; 
 der Erde Busen ist gelöst, 
 erheitert ist die Luft. 
 
 4. Aria
 Simon
 Schon eilet froh der Ackersmann 
 zur Arbeit auf das Feld, 
 in langen Furchen schreitet er 
 dem Pfluge flötend nach. 
 in abgemessnem Gange dann 
 wirft er den Samen aus, 
 den birgt der Acker treu und reift 
 ihn bald zur gold'nen Frucht. 
 
 5. Recitative
 Lucas
 Der Landmann hat sein Werk vollbracht 
 Und weder Müh' noch Fleiss gespart. 
 Den Lohn erwartet er aus Händen der Natur, 
 Und fleht darum den Himmel an. 
 
 6. Trio and Chorus - The Farmer's Prayer
 Lucas
 Sei nun gnädig, milder Himmel! 
 Öffne dich und träufe Segen 
 über unser Land herab. 
 Chorus
 Sei nun gnädig, milder Himmel! etc. 
 Lucas
 Lass deinen Tau die Erde wässern! 
 Simon
 Lass Regenguß die Furchen tränken! 
 Hannah
 Laß deine Lüfte wehen sanft, 
 Laß deine Sonne scheinen hell! 
 Hannah, Lucas and Simon
 Uns spriesset Überfluß alsdann 
 und deiner Güte Dank und Ruhm. 
 Sei nun gnädig, milder Himmel! etc. 
 
 7. Recitative
 Hannah
 Erhört ist unser Fleh'n, der laue West erwärmt 
 und füllt die Luft mit feuchten Dünsten an. 
 Sie häufen sich; nun fallen sie, 
 und giessen in der Erde Schoss 
 den Schmuck und Reichtum der Natur. 
 Hannah
 O wie lieblich ist der Anblick der Gefilde jetzt! 
 Kommt, ihr Mädchen, lasst uns wallen 
 auf der bunten Flur! 
 Lucas
 O wie lieblich ist der Anblick der Gefilde jetzt! 
 Kommt, ihr Bursche, lasst uns wallen 
 zu dem grünen Hain! 
 Hannah and Lucas
 O wie lieblich ist der Anblick, etc. 
 Hannah
 Seht die Lilie, seht die Rose, 
 seht die Blumen all'! 
 Lucas
 Seht die Auen, seht die Wiesen, 
 seht die Felder all'! 	
 Lads and Lasses
 O wie lieblich ist der Anblick der Gefilde jetzt! 
 Lasst uns wallen auf der bunten Flur! 
 Hannah
 Seht die Erde, seht die Wasser, 
 seht die helle Luft! 
 Lucas
 Alles lebet, alles schwebet, 
 alles reget sich. 
 Hannah
 Seht die Lämmer, wie sie springen! 
 Lucas
 Seht die Fische, welch Gewimmel! 
 Hannah
 Seht die Bienen, wie sie schwärmen! 
 Lucas
 Seht die Vögel, welch Geflatter! 
 Lads and Lasses
 Alles lebet, alles schwebet, 
 alles reget sich. 
 Welche Freude, welche Wonne 
 Schwellet unser Herz! 
 Süsse Triebe, sanfte Reize 
 heben uns're Brust! 
 Simon
 Was ihr fühlet, was euch reizet, 
 ist des Schöpfers Hauch. 
 Lads and Lasses
 Lasst uns ehren, lasst uns loben, 
 lasst uns preisen ihn! 
 Men
 Lasst erschallen, ihm zu danken, 
 eure Stimmen hoch! 
 Lads and Lasses
 Es erschallen, ihm zu danken, 
 unsre Stimmen hoch! 
 Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! 
 Hannah, Lucas and Simon
 Von deinem Segensmahle 
 hast du gelabest uns. 
 Chorus
 Mächtiger Gott! 
 Hannah, Lucas and Simon
 Vom Strome deiner Freuden 
 hast du getränket uns. 
 Gütiger Gott! 
 Chorus
 Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! 
 Hannah, Lucas and Simon
 Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! 
 Chorus
 Ehre, Lob und Preis sei dir, 
 ewiger, gütiger, mächtiger Gott! 
 
 II. Der Sommer (Summer)
 9. Introduction and recitative
 The Introduction paints the dawn of day.
 Lucas
 In grauem Schleier rückt heran 
 das sanfte Morgenlicht,
 mit lahmen Schritten weicht vor ihm
 die träge Nacht zurück.
 Zu düst'ren Höhlen flieht 
 der Leichen Vögel blinde Schar;
 ihr dumpfer Klageton
 beklemmt das bange Herz nicht mehr.
 Simon
 Des Tages Herold meldet sich, 
 mit scharfem Laute rufet er 
 den ausgeruhten Landmann auf.
 
 10. Aria and recitative
 Simon
 Der munt're Hirt versammelt nun 
 die frohen Herden um sich her; 
 zur fetten Weid' auf grünen Höh'n 
 treibet er sie langsam fort. 
 Nach Osten blickend steht er dann 
 auf seinem Stabe hingelehnt, 
 zu seh'n den ersten Sonnenstrahl, 
 welchem er entgegen harrt. 
 Hannah
 Die Morgenröte bricht hervor, 
 wie Rauch verflieget das leichte Gewolk, 
 der Himmel pranget im hellen Azur, 
 Der Berge Gipfel in feurigem Gold. 
 
 11. Trio and Chorus
 Hannah, Lucas and Simon
 Sie steigt herauf, die Sonne, 
 sie steigt, sie naht, sie kommt, 
 sie strahlt, sie scheint. 
 Chorus
 Sie scheint in herrlicher Pracht, 
 in flammender Majestät! 
 Song of Praise to the Sun
 Heil, o Sonne, Heil! 
 Des Lichts und Lebens Quelle, Heil! 
 Heil, o Sonne, Heil! 
 O du des Weltalls Seel' und Aug', 
 Der Gottheit schönstes Bild! 
 Dich grüssen dankbar wir! 
 Hannah, Lucas and Simon
 Wer spricht sie aus, die Freuden alle, 
 die deine Huld in uns erweckt? 
 Wer zählet sie, die Segen alle, 
 die deine Mild' auf uns ergießt? 
 Chorus
 Die Freuden, o wer spricht sie aus? 
 Die Segen, o wer zählet sie? 
 Hannah, Lucas and Simon
 Dir danken wir, was uns ergötzt. 
 Dir danken wir, was uns belebt. 
 Dir danken wir, was uns erhält. 
 Dem Schöpfer aber danken wir, 
 was deine Kraft vermag!
 Chorus
 Heil, o Sonne, Heil! 
 Des Lichts und Lebens Quelle, Heil! 
 Heil, o Sonne, Heil! 
 Dir jauchzen alle Stimmen, 
 dir jauchzet die Natur. 
 All
 Dir jauchzet die Natur, etc. 
 
 12. Recitative
 Simon
 Nun regt und bewegt sich alles umher, 
 ein buntes Gewühl bedecket die Flur. 
 Dem braunen Schnitter neiget sich 
 der Saaten wallende Flut, 
 die Sense blitzt, da sinkt das Korn; 
 Doch steht es bald und aufgehäuft 
 in festen Garben wieder da. 
 Lucas
 Die Mittagssonne brennet jetzt in voller Glut, 
 und gießt durch die entwölkte Luft 
 ihr mächtiges Feu'r in Strömen hinab. 
 Ob den gesengten Flächen schwebt 
 in nieder'n Qualm, ein blendend Meer 
 von Licht und Widerschein. 
 
 13. Cavatina
 Lucas
 Dem Druck erlieget die Natur; 
 welke Blumen, dürre Wiesen, 
 trock'ne Quellen, alles zeigt 
 der Hitze Wut, 
 und kraftlos schmachten Mensch und Tier 
 am Boden hingestreckt. 
 
 14. Recitative
 Hannah
 Willkommen jetzt, o dunkler Hain, 
 wo der bejahrten Eiche Dach 
 den kühlenden Schirm gewährt, 
 und wo der schlanken Espe Laub 
 mit leisem Gelispel rauscht! 
 Am weichen Moose rieselt da 
 in heller Flut der Bach, 
 und fröhlich summend irrt und wirrt 
 die bunte Sonnenbrut. 
 Der Kräuter reinen Balsamduft 
 verbreitet Zephirs Hauch, 
 und aus dem nahen Busche tönt 
 des jungen Schäfers Rohr. 
 
 15. Aria
 Hannah
 Welche Labung für die Sinne, 
 welch' Erholung für das Herz! 
 Jeden Aderzweig durchströmet, 
 und in jeder Nerve bebt 
 erquickendes Gefühl. 
 Die Seele wachet auf 
 zum reizenden Genuss, 
 und neue Kraft erhebt 
 durch milden Drang die Brust. 
 
 16. Recitative
 Simon
 O seht! Es steiget in der schwülen Luft, 
 am hohen Saume des Gebirgs 
 von Dampf und Dunst ein fahler Nebel auf. 
 Empor gedrängt, dehnt er sich aus 
 und hüllet bald den Himmelsraum 
 in schwarzes Dunkel ein. 
 Lucas
 Hört wie vom Tal ein dumpf Gebrüll 
 den wilden Sturm verkünd't! 
 Seht, wie vom Unheil schwer Laden 
 die finst're Wolke langsam zieht, 
 und drohend auf die Eb'ne sinkt! 
 Hannah
 In banger Ahnung stockt das Leben der Natur: 
 kein Tier, kein Blatt beweget sich, 
 und Todesstille herrscht umher. 
 
 17. Chorus
 Ach, das Ungewitter naht! 
 Hilf uns, Himmel! 
 O wie der Donner rollt! 
 O wie die Winde toben! 
 Wo flieh'n wir hin? 
 Flammende Blitze durchwühlen die Luft, 
 den zackigen Keilen berstet die Wolke 
 und Güsse stürzen herab. 
 Wo ist Rettung? 
 Wütend rast der Sturm, 
 der weite Himmel entbrennt. 
 Weh uns Armen! 
 Schmetternd krachen, Schlag auf Schlag 
 die schweren Donner fürchterlich. 
 Weh uns! Weh uns! 
 Erschüttert wankt die Erde 
 bis in des Meeres Grund. 
 Schmetternd krachen Schlag auf Schlag, etc. 
 
 18. Trio and Chorus
 Lucas
 Die düst'ren Wolken trennen sich, 
 gestillet ist der Stürme Wut. 
 Hannah
 Vor ihrem Untergange 
 blickt noch die Sonn' empor, 
 und von dem letzten Strahle glänzt 
 mit Perlenschmuck geziert die Flur. 
 Simon
 Zum langgewohnten Stalle 
 kehrt gesättigt und erfrischt 
 Das fette Rind zurück. 
 Lucas
 Dem Gatten ruft die Wachtel schon. 
 Hannah
 Im Grase zirpt die Grille froh. 
 Simon
 und aus dem Sumpfe quakt der Frosch. 
 Hannah, Lucas and Simon
 Die Abendglocke tönt. 
 Von oben winkt der helle Stern, 
 und ladet uns zur sanften Ruh. 
 Chorus
 Mädchen, Bursche, Weiber kommt! 
 Unser wartet süsser Schlaf, 
 wie reines Herz, gesunder Leib 
 und Tagesarbeit ihn gewährt. 
 Women
 Wir geh'n, wir geh'n, wir folgen euch. 
 All
 Die Abendglocke hat getönt, 
 Von oben winkt der helle Stern on high, 
 Und ladet uns zur sanften Ruh. 
 
 III. Der Herbst (Autumn)
 21. Ouverture and recitative
 Hanne:
 Was durch seine Blüte 
 der Lenz zuerst versprach, 
 was durch seine Wärme 
 wer Sommer reifen hieß, 
 zeigt der Herbst in Fülle 
 dem frohen Landmann jetzt.
 
 22. Rezitativ 
 Lukas:
 Den reichen Vorrat führt er nun 
 auf hochbeladnen Wagen ein. 
 Kaum fasst der weiten Scheune Raum, 
 was ihm sein Feld hervorgebracht. 
 Simon:
 Sein heitres Auge blickt umher, 
 es misst den aufgetürmten Segen ab, 
 und Freude strömt in seine Brust.
 
 23. Terzett und Chor 
 Simon:
 So lohnet die Natur den Fleiß, 
 ihn ruft, ihn lacht sie an; 
 ihn muntert sie durch Hoffnung auf, 
 ihm steht sie willig bei; 
 ihm wirket sie mit voller Kraft. 
 Hanne, Lukas:
 Von dir, o Fleiß, kommt alles Heil. 
 Die Hütte, die uns schirmt, 
 die Wolle, die uns deckt, 
 die Speise, die uns nährt, 
 ist deine Gab', ist dein Geschenk. 
 Hanne, Lukas:
 O Fleiß, o edler Fleiß! 
 Simon:
 Von dir kommt alles Heil. 
 Hanne:
 Du flössest Tugend ein, 
 und rohe Sitten milderst du. 
 Lukas:
 Du wehrest Laster ab 
 und reinigest der Menschen Herz. 
 Simon:
 Du stärkest Mut und Sinn 
 zum Guten und zu jeder Pflicht. 
 All three and choir:
 O Fleiß, o edler Fleiß! 
 Von dir kommt alles Heil. 
 Die Hütte, die uns schirmt, 
 die Wolle, die uns deckt, 
 die Speise, die uns nährt, 
 ist deine Gab', ist dein Geschenk.
 
 24. Rezitativ 
 Hanne:
 Seht, wie zum Haselbusche dort 
 die rasche Jugend eilt! 
 An jedem Aste schwinget sieh 
 der Kleinen lose Schar, 
 und der bewegten Staud' entstürzt 
 gleich Hagelschau'r die lockre Frucht. 
 Simon:
 Hier klimmt der junge Bau'r 
 den hohen Stamm entlang 
 die Leiter flink hinauf. 
 Vom Wipfel, der ihn deckt, 
 sieht er sein Liebchen nah'n, 
 und ihrem Tritt entgegen 
 fliegt dann in trautem Scherze 
 die runde Nuss herab. 
 Lukas:
 Im Garten stehn um jeden Baum 
 die Mädchen groß und klein, 
 dem Obste, das sie klauben, 
 an frischer Farbe gleich.
 
 25. Duett 
 Lukas:
 Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her! 
 Blickt an die Tochter der Natur, 
 die weder Putz noch Schminke ziert! 
 Da seht mein Hannchen, seht! 
 Ihr blüht Gesundheit auf den Wangen, 
 im Auge lacht Zufriedenheit, 
 und aus dem Munde spricht das Herz, 
 wenn sie mir Liebe schwört. 
 Hanne:
 Ihr Herrchen süß und fein, bleibt weg! 
 Hier schwinden eure Künste ganz, 
 und glatte Worte wirken nicht; 
 man gibt euch kein Gehör. 
 Nicht Gold, nicht Pracht kann uns verblenden. 
 Ein redlich Herz ist, was uns rührt, 
 und meine Wünsche sind erfüllt, 
 wenn treu mir Lukas ist. 
 Lukas:
 Blätter fallen ab, 
 Früchte welken hin, 
 Tag' und Jahr' vergehn, 
 nur meine Liebe nicht. 
 Hanne:
 Schöner grünt das Blatt, 
 süßer schmeckt die Frucht, 
 heller glänzt der Tag, 
 wenn deine Liebe spricht. 
 Both:
 Welch ein Glück ist treue Liebe! 
 Unsre Herzen sind vereinet, 
 trennen kann sie Tod allein. 
 Lukas:
 Liebstes Hannchen! 
 Hanne:
 Bester Lukas! 
 Both:
 Lieben und geliebet werden 
 ist der Freuden höchster Gipfel, 
 ist des Lebens Wonn' und Glück.
 
 26. Rezitativ 
 Simon:
 Nun zeiget das entblösste Feld 
 der ungebet'nen Gäste Zahl, 
 die an den Halmen Nahrung fand, 
 und irrend jetzt sie weiter sucht. 
 des kleinen Raubes klaget nicht 
 der Landmann, der ihn kaum bemerkt; 
 dem Übermaße wünscht er doch 
 nicht ausgestellt zu sein. 
 Was ihn dagegen sichern mag, 
 sieht er als Wohltat an, 
 und willig frönt er dann zur Jagd, 
 die seinen guten Herrn ergötzt.
 
 27. Arie 
 Simon:
 Seht auf die breiten Wiesen hin! 
 Seht, wie der Hund im Grase streift! 
 Am Boden suchet er die Spur 
 und geht ihr unablässig nach. 
 
 Jetzt aber reißt Begierd' ihn fort; 
 er horcht auf Ruf und Stimme nicht mehr; 
 er eilet zu haschen - da stockt sein Lauf, 
 nun steht er unbewegt wie Stein. 
 
 Dem nahen Feinde zu entgehn, 
 erhebt der scheue Vogel sich; 
 doch rettet ihn nicht schneller Flug. 
 Es blitzt, es knallt, ihn erreichet das Blei 
 und wirft ihn tot aus der Luft herab.
 
 28. Rezitativ 
 Lukas:
 Hier treibt ein dichter Kreis 
 die Hasen aus dem Lager auf. 
 Von allen Seiten hingedrängt 
 hilft ihnen keine Flucht. 
 Schon fallen sie und liegen bald 
 in Reihen freudig hingezählt.
 
 29. Chor der Landleute und Jäger 
 Men:
 Hört das laute Getön, 
 das dort im Walde klinget! 
 Women:' 
 Welch ein lautes Getön 
 durchklingt den ganzen Wald! 
 All:
 Es ist der gellende Hörner Schall, 
 der gierigen Hunde Gebelle. 
 Men:
 Schon flieht der aufgesprengte Hirsch, 
 ihm rennen die Doggen und Reiter nach. 
 All:
 Er flieht, er flieht. O wie er sich streckt! 
 ihm rennen die Doggen und Reiter nach. 
 O wie er springt! O wie er sich streckt! 
 Da bricht er aus den Gesträuchen hervor 
 und läuft über Feld in das Dickicht hinein. 
 Men:
 Jetzt hat er die Hunde getäuscht; 
 zerstreuet schwärmen sie umher. 
 All:
 Die Hunde sind zerstreut, 
 sie schwärmen hin und her. 
 Hunters:
 Tajo! Tajo! Tajo! 
 Men:
 Der Jäger Ruf, der Hörner Klang 
 versammelt auf's neue sie. 
 Hunters:
 Ho! Ho! Tajo! Tajo! 
 Men and women: 
 Mit doppeltem Eifer stürzet nun 
 der Haufe vereint auf die Fährte los. 
 Hunters:
 Tajo! Tajo! Tajo! 
 Women: 
 Von seinen Feinden eingeholt, 
 an Mut und Kräften ganz erschöpft, 
 erlieget nun das schnelle Tier. 
 Men:
 Sein nahes Ende kündigt an 
 des tönenden Erzes Jubellied, 
 der freudigen Jäger Siegeslaut. 
 Hunters:
 Halali, Halali, Halali! 
 Women: 
 Den Tod des Hirsches kündigt an 
 des tönenden Erzes Jubellied, 
 der freudigen Jäger Siegeslaut. 
 All:
 Halali, Halali, Halali!
 
 30. Rezitativ 
 Hanne:
 Am Rebenstocke blinket jetzt 
 die helle Traub' in vollem Safte 
 und ruft dem Winzer freundlich zu, 
 dass er zu lesen sie nicht weile. 
 Simon:
 Schon werden Kuf' und Fass 
 zum Hügel hingebracht, 
 und aus den Hütten strömet 
 zum frohen Tagewerke 
 das muntre Volk herbei. 
 Hanne:
 Seht, wie den Berg hinan 
 von Menschen alles wimmelt! 
 Hört, wie der Freude Ton 
 von jeder Seit' erschallet! 
 Lukas:
 Die Arbeit fördert lachender Scherz 
 vom Morgen bis zum Abend hin, 
 und dann erhebt der brausende Most 
 die Fröhlichkeit zum Lustgeschrei.
 
 31. Chor 
 All:
 Juhe! Juhe! Der Wein ist da, 
 die Tonnen sind gefüllt. 
 Nun lasst uns fröhlich sein, 
 und juhe, juhe, juh! 
 Aus vollem Halse schrein. 
 Men:
 Lasst uns trinken! 
 Trinket, Brüder! 
 Lasst uns fröhlich sein. 
 Women: 
 Lasst uns singen, 
 singet alle! 
 Lasst uns fröhlich sein. 
 All:
 Juhe, juh! Es lebe der Wein! 
 Men:
 Es lebe das Land, wo er uns reift! 
 Es lebe das Fass, das ihn verwahrt! 
 Es lebe der Krug, woraus er fließt! 
 Kommt, ihr Brüder, 
 füllt die Kannen, 
 leert die Becher! 
 lasst uns fröhlich sein! 
 All:
 Heida! Lasst uns fröhlich sein, 
 und juhe, juhe, juh! 
 Aus vollem Halse schrein! 
 Women: 
 Nun tönen die Pfeifen 
 und wirbelt die Trommel. 
 Hier kreischet die Fiedel, 
 da schnarret die Leier, 
 und dudelt der Bock. 
 Men:
 Schon hüpfen die Kleinen, 
 und springen die Knaben; 
 dort fliegen die Mädchen 
 im Arme der Burschen 
 den ländlichen Reih'n. 
 Women: 
 Heisa, hopsa, lasst uns hüpfen! 
 Men:
 Ihr Brüder, kommt! 
 Women: 
 Heisa, hopsa, lasst uns springen! 
 Men:
 Die Kannen füllt! 
 Women: 
 Heisa, hopsa, lasst uns tanzen! 
 Men:
 Die Becher leert! 
 All:
 Heida, lasst uns fröhlich sein! 
 Heida und juhe! 
 Aus vollem Halse schrein! 
 Men:
 Jauchzet, lärmet, 
 springet, tanzet, 
 lachet, singet! 
 Nun fassen wir den letzten Krug! 
 All:
 Und singen dann im vollen Chor 
 Dem freudenreichen Rebensaft! 
 Heisa, hei, juhe, juh! 
 Es lebe der Wein, der edle Wein, 
 der Grillen und Harm verscheucht! 
 Sein Lob ertöne laut und hoch 
 in tausendfachem Jubelschall! 
 Heida, lasst uns fröhlich sein! 
 Und juhe, juhe, juh, aus vollem Halse schrein!
 
 IV. Der Winter (Winter)
 IV. Der Winter
 32. Einleitung
 33. Recitativ
 Simon
 Nun senket sich das blasse Jahr,
 und fallen Dünste kalt herab.
 Die Berg' umhüllt ein grauer Dampf,
 der endlich auch die Flächen drückt,
 und am Mittage selbst der Sonne
 matten Strahl verschlingt.
 Hanne
 Aus Lapplands Höhlen schreitet her
 der stürmisch düst're Winter jetzt.
 Vor seinem Tritt erstarrt 
 in banger Stille die Natur.
 
 34. Cavatina
 Hanne
 Licht und Leben sind geschwächet;
 Wärm' und Freude sind verschwunden.
 Unmutsvollen Tagen folget
 schwarzer Nächte lange Dauer.
 
 35. Recitativ
 Lukas
 Gefesselt steht der breite See,
 gehemmt in seinem Laufe der Strom.
 Im Sturze vom türmenden Felsen
 hängt gestockt und stumm der Wasserfall.
 Im dürren Haine tönt kein Laut;
 die Felder deckt, die Täler füllt
 ein' ungeheure Flockenlast.
 Der Erde Bild ist nun ein Grab,
 wo Kraft und Reiz erstorben liegt,
 wo Leichenfarbe traurig herrscht,
 und wo dem Blikke weit umher
 nur öde Wüstenei sich zeigt.
 
 36. Arie
 Lukas
 Hier steht der Wandrer nun,
 verwirrt und zweifelhaft,
 wohin den Schritt er lenken soll.
 Vergebens suchet er den Weg;
 ihn leitet weder Pfad, noch Spur.
 Vergebens strenget er sich an,
 und watet durch den tiefen Schnee;
 er findt sich immer mehr verirrt.
 Jetzt sinket ihm der Mut,
 und Angst beklemmt sein Herz,
 da er den Tag sich neigen sieht,
 und Müdigkeit, und Frost
 ihm alle Glieder lähmt.
 Doch plötzlich trifft sein spähend Aug
 der Schimmer eines nahen Lichts,
 da lebt er wieder auf;
 vor Freuden pocht sein Herz.
 Er geht, er eilt der Hütte zu,
 wo starr und matt er Labung hofft.
 
 37. Recitativ
 Lukas
 So wie er naht, schallt in sein Ohr,
 durch heulende Winde nur erst geschreckt,
 heller Stimmen lauter Klang.
 Hanne
 Die warme Stube zeigt ihm
 dann des Dörfchens Nachbarschaft,
 vereint in trautem Kreise
 den Abend zu verkürzen
 mit leichter Arbeit und Gespräch.
 Simon
 Am Ofen schwatzen hier
 von ihrer Jugendzeit die Väter.
 Zu Korb und Reuse flicht die Weidengert,
 und Netze strickt der Söhne
 muntrer Haufe dort. 
 Am Rokken spinnen die Mütter,
 am laufenden Rade die Töchter;
 und ihren Fleiß belebt
 ein ungekünstelt frohes Lied.
 
 38. Chor
 Frauen und Mädchen
 Knurre, schnurre, knurre!
 Schnurre, Rädchen, schnurre!
 
 Hanne
 Drille, Rädchen, lang und fein,
 drille fein ein Fädelein
 mir zum Busenschleier!
 Weber, webe zart und fein,
 webe fein das Schleierlein
 mir zur Kirmesfeier!
 Außen blank, und innen rein,
 muß des Mädchens Busen sein;
 wohl deckt ihn der Schleier.
 Außen blank, und innen rein,
 fleißig, fromm und sittsam sein,
 locket wackre Freier.
 
 39. Recitativ
 Lukas
 Abgesponnen ist der Flachs;
 nun stehn die Räder still.
 Da wird der Kreis verengt
 und von dem Männervolk umringt,
 zu horchen auf die neue Mär,
 die Hanne jetzt erzählen wird.
 
 40. Lied mit Chor
 Hanne
 Ein Mädchen, das auf Ehre hielt,
 liebt einst ein Edelmann,
 da er schon längst nach ihr gezielt,
 traf er allein sie an.
 Er stieg sogleich vom Pferd' und sprach:
 Komm, küsse Deinen Herrn!
 Sie rief vor Angst und Schrecken:
 Ach! Ach ja! Von Herzen gern.
 
 Chor
 Ei, ei, warum nicht nein?
 
 Hanne
 Sei ruhig, sprach er, liebes Kind,
 und schenke mir dein Herz!
 Denn meine Lieb' ist treu gesinnt,
 nicht Leichtsinn, oder Scherz.
 Dich mach ich glücklich:
 nimm dies Geld, den Ring, die goldne Uhr
 und hab ich sonst was dir gefällt,
 o sag's und fordre es nur!
 
 Chor
 Ei, ei, das klingt recht fein!
 
 Hanne
 Nein, sagt sie, das wär' viel gewagt;
 mein Bruder möcht' es sehn,
 und wenn er's meinem Vater sagt,
 wie wird mir's dann ergehn!
 Er ackert hier uns allzunah,
 sonst könnt es wohl geschehn.
 Schaut nur, von jenem Hügel, 
 da  könnt ihr ihn ackern sehn!
 
 Chor
 Ho, ho, was soll das sein?
 
 Hanne
 Indem der Junker geht und sieht,
 schwingt sich das lose Kind
 auf seinen Rappen und entflieht
 geschwinder, als der Wind.
 Lebt wohl, rief sie, mein gnädger Herr!
 So räch ich meine Schmach.
 Ganz eingewurzelt stehet er,
 und gafft ihr staunend nach.
 
 Chor
 Ha, ha, das war recht fein!
 
 41. Recitativ
 Simon
 Von dürrem Oste dringt 
 ein scharfer Eishauch jetzt hervor.
 Schneidend fährt er durch die Luft,
 verzehret jeden Dunst
 und hascht des Tieres Odem selbst.
 Des grimmigen Tyranns
 des Winters Sieg ist nun vollbracht,
 und stummer Schrecken drückt
 den ganzen Umfang der Natur.
 
 42. Arie
 Simon
 Erblicke hier, betörter Mensch,
 erblicke deines Lebens Bild!
 Verblühet ist dein kurzer Lenz,
 erschöpfet deines Sommers Kraft.
 Schon welkt dein Herbst dem Alter zu;
 schon naht der bleiche Winter sich,
 und zeiget dir das offne Grab.
 Wo sind sie nun, die hoh'n Entwürfe,
 die Hoffnungen von Glück,
 die Sucht nach eitlem Ruhme,
 der Sorgen schwere Last?
 Wo sind sie nun, die Wonnetage,
 verschwelgt in Üppigkeit?
 Und wo die frohen Nächte,
 im Taumel durchgewacht?
 Verschwunden sind sie, wie ein Traum.
 Nur Tugend bleibt!
 
 43. Recitativ
 Simon
 Die bleibt allein,
 und leitet uns unwandelbar 
 durch Zeit und Jahreswechsel,
 durch Jammer, oder Freude, 
 bis zu dem höchstem Ziele hin.
 
 44. Chor
 Simon
 Dann bricht der große Morgen an;
 der Allmacht zweites Wort erweckt
 zu neuem Dasein uns,
 von Pein und Tod auf immer frei.
 Lukas, Simon
 Die Himmelspforten öffnen sich;
 der heilge Berg erscheint.
 Ihn krönt des Herren Zelt,
 wo Ruh' und Friede thront.
 Chor
 Wer darf durch diese Pforten gehn?
 Solisten
 Der Arges mied und Gutes tat!
 Chor
 Wer darf besteigen diesen Berg?
 Solisten
 Von dessen Lippen Wahrheit floß!
 Chor
 Wer darf in diesem Zelte wohnen?
 Solisten
 Der Armen und Bedrängten half!
 Chor
 Wer wird den Frieden dort genießen?
 Solisten
 Der Schutz und Recht der Unschuld gab!
 Chor
 O seht! Der große Morgen naht.
 O seht! Er leuchtet schon.
 Die Himmelspforten öffnen sich,
 der heilge Berg erscheint!
 Vorüber sind, verbrauset
 sind die leidenvollen Tage,
 des Lebens Winterstürme.
 Ein ewger Frühling herrscht,
 und grenzenlose Seligkeit
 wird der Gerechten Lohn.
 Solisten
 Auch uns werd einst ein solcher Lohn!
 Laßt uns wirken,
 laßt uns streben,
 Chor
 laßt uns kämpfen,
 laßt uns harren,
 zu erringen diesen Preis!
 Uns leite deine Hand, o Gott!
 Verleih' uns Stärk' und Mut!
 Dann siegen wir, dann gehn wir ein
 in deines Reiches Herrlichkeit.
 Amen.
https://primanota.net/haydn-joseph/die-jahreszeiten.htm