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текст песни (слова) "Die Jahreszeiten"
I. Der Frühling (Spring) 1. Ouverture and recitative Simon Seht, wie der strenge Winter flieht! Zum fernen Pole zieht er hin. Ihm folgt auf seinen Ruf der wilden Stürme brausend Heer, mit grässlichem Geheul. Lucas Seht, wie vom schroffen Fels der Schnee In trüben Strömen sich ergießt! Hannah Seht, wie von Süden her, durch laue Winde sanft gelockt, der Frühlingsbote streicht! 2. Chorus of country people Komm, holder Lenz! Des Himmels Gabe, komm! Aus ihrem Todesschlaf erwecke die Natur! Komm! Komm, holder Lenz! etc. Girls and women Es nahet sich der holde Lenz, schon fühlen wir den linden Hauch, bald lebet alles wieder auf. Men Frohlocket ja nicht allzu früh; oft schleicht in Nebel eingehüllt der Winter wohl zurück, und streut auf Blüt' und Keim sein starres Gift. All Komm, holder Lenz, des Himmels Gabe, komm! Komm! Auf uns're Fluren senke dich! O komm, holder Lenz, o komm und weile länger nicht! 3. Recitative Simon Vom Widder strahlet jetzt die helle Sonn' auf uns herab. Nun weichen Frost und Dampf und schweben laue Dünst' umher; der Erde Busen ist gelöst, erheitert ist die Luft. 4. Aria Simon Schon eilet froh der Ackersmann zur Arbeit auf das Feld, in langen Furchen schreitet er dem Pfluge flötend nach. in abgemessnem Gange dann wirft er den Samen aus, den birgt der Acker treu und reift ihn bald zur gold'nen Frucht. 5. Recitative Lucas Der Landmann hat sein Werk vollbracht Und weder Müh' noch Fleiss gespart. Den Lohn erwartet er aus Händen der Natur, Und fleht darum den Himmel an. 6. Trio and Chorus - The Farmer's Prayer Lucas Sei nun gnädig, milder Himmel! Öffne dich und träufe Segen über unser Land herab. Chorus Sei nun gnädig, milder Himmel! etc. Lucas Lass deinen Tau die Erde wässern! Simon Lass Regenguß die Furchen tränken! Hannah Laß deine Lüfte wehen sanft, Laß deine Sonne scheinen hell! Hannah, Lucas and Simon Uns spriesset Überfluß alsdann und deiner Güte Dank und Ruhm. Sei nun gnädig, milder Himmel! etc. 7. Recitative Hannah Erhört ist unser Fleh'n, der laue West erwärmt und füllt die Luft mit feuchten Dünsten an. Sie häufen sich; nun fallen sie, und giessen in der Erde Schoss den Schmuck und Reichtum der Natur. Hannah O wie lieblich ist der Anblick der Gefilde jetzt! Kommt, ihr Mädchen, lasst uns wallen auf der bunten Flur! Lucas O wie lieblich ist der Anblick der Gefilde jetzt! Kommt, ihr Bursche, lasst uns wallen zu dem grünen Hain! Hannah and Lucas O wie lieblich ist der Anblick, etc. Hannah Seht die Lilie, seht die Rose, seht die Blumen all'! Lucas Seht die Auen, seht die Wiesen, seht die Felder all'! Lads and Lasses O wie lieblich ist der Anblick der Gefilde jetzt! Lasst uns wallen auf der bunten Flur! Hannah Seht die Erde, seht die Wasser, seht die helle Luft! Lucas Alles lebet, alles schwebet, alles reget sich. Hannah Seht die Lämmer, wie sie springen! Lucas Seht die Fische, welch Gewimmel! Hannah Seht die Bienen, wie sie schwärmen! Lucas Seht die Vögel, welch Geflatter! Lads and Lasses Alles lebet, alles schwebet, alles reget sich. Welche Freude, welche Wonne Schwellet unser Herz! Süsse Triebe, sanfte Reize heben uns're Brust! Simon Was ihr fühlet, was euch reizet, ist des Schöpfers Hauch. Lads and Lasses Lasst uns ehren, lasst uns loben, lasst uns preisen ihn! Men Lasst erschallen, ihm zu danken, eure Stimmen hoch! Lads and Lasses Es erschallen, ihm zu danken, unsre Stimmen hoch! Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Hannah, Lucas and Simon Von deinem Segensmahle hast du gelabest uns. Chorus Mächtiger Gott! Hannah, Lucas and Simon Vom Strome deiner Freuden hast du getränket uns. Gütiger Gott! Chorus Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Hannah, Lucas and Simon Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Chorus Ehre, Lob und Preis sei dir, ewiger, gütiger, mächtiger Gott! II. Der Sommer (Summer) 9. Introduction and recitative The Introduction paints the dawn of day. Lucas In grauem Schleier rückt heran das sanfte Morgenlicht, mit lahmen Schritten weicht vor ihm die träge Nacht zurück. Zu düst'ren Höhlen flieht der Leichen Vögel blinde Schar; ihr dumpfer Klageton beklemmt das bange Herz nicht mehr. Simon Des Tages Herold meldet sich, mit scharfem Laute rufet er den ausgeruhten Landmann auf. 10. Aria and recitative Simon Der munt're Hirt versammelt nun die frohen Herden um sich her; zur fetten Weid' auf grünen Höh'n treibet er sie langsam fort. Nach Osten blickend steht er dann auf seinem Stabe hingelehnt, zu seh'n den ersten Sonnenstrahl, welchem er entgegen harrt. Hannah Die Morgenröte bricht hervor, wie Rauch verflieget das leichte Gewolk, der Himmel pranget im hellen Azur, Der Berge Gipfel in feurigem Gold. 11. Trio and Chorus Hannah, Lucas and Simon Sie steigt herauf, die Sonne, sie steigt, sie naht, sie kommt, sie strahlt, sie scheint. Chorus Sie scheint in herrlicher Pracht, in flammender Majestät! Song of Praise to the Sun Heil, o Sonne, Heil! Des Lichts und Lebens Quelle, Heil! Heil, o Sonne, Heil! O du des Weltalls Seel' und Aug', Der Gottheit schönstes Bild! Dich grüssen dankbar wir! Hannah, Lucas and Simon Wer spricht sie aus, die Freuden alle, die deine Huld in uns erweckt? Wer zählet sie, die Segen alle, die deine Mild' auf uns ergießt? Chorus Die Freuden, o wer spricht sie aus? Die Segen, o wer zählet sie? Hannah, Lucas and Simon Dir danken wir, was uns ergötzt. Dir danken wir, was uns belebt. Dir danken wir, was uns erhält. Dem Schöpfer aber danken wir, was deine Kraft vermag! Chorus Heil, o Sonne, Heil! Des Lichts und Lebens Quelle, Heil! Heil, o Sonne, Heil! Dir jauchzen alle Stimmen, dir jauchzet die Natur. All Dir jauchzet die Natur, etc. 12. Recitative Simon Nun regt und bewegt sich alles umher, ein buntes Gewühl bedecket die Flur. Dem braunen Schnitter neiget sich der Saaten wallende Flut, die Sense blitzt, da sinkt das Korn; Doch steht es bald und aufgehäuft in festen Garben wieder da. Lucas Die Mittagssonne brennet jetzt in voller Glut, und gießt durch die entwölkte Luft ihr mächtiges Feu'r in Strömen hinab. Ob den gesengten Flächen schwebt in nieder'n Qualm, ein blendend Meer von Licht und Widerschein. 13. Cavatina Lucas Dem Druck erlieget die Natur; welke Blumen, dürre Wiesen, trock'ne Quellen, alles zeigt der Hitze Wut, und kraftlos schmachten Mensch und Tier am Boden hingestreckt. 14. Recitative Hannah Willkommen jetzt, o dunkler Hain, wo der bejahrten Eiche Dach den kühlenden Schirm gewährt, und wo der schlanken Espe Laub mit leisem Gelispel rauscht! Am weichen Moose rieselt da in heller Flut der Bach, und fröhlich summend irrt und wirrt die bunte Sonnenbrut. Der Kräuter reinen Balsamduft verbreitet Zephirs Hauch, und aus dem nahen Busche tönt des jungen Schäfers Rohr. 15. Aria Hannah Welche Labung für die Sinne, welch' Erholung für das Herz! Jeden Aderzweig durchströmet, und in jeder Nerve bebt erquickendes Gefühl. Die Seele wachet auf zum reizenden Genuss, und neue Kraft erhebt durch milden Drang die Brust. 16. Recitative Simon O seht! Es steiget in der schwülen Luft, am hohen Saume des Gebirgs von Dampf und Dunst ein fahler Nebel auf. Empor gedrängt, dehnt er sich aus und hüllet bald den Himmelsraum in schwarzes Dunkel ein. Lucas Hört wie vom Tal ein dumpf Gebrüll den wilden Sturm verkünd't! Seht, wie vom Unheil schwer Laden die finst're Wolke langsam zieht, und drohend auf die Eb'ne sinkt! Hannah In banger Ahnung stockt das Leben der Natur: kein Tier, kein Blatt beweget sich, und Todesstille herrscht umher. 17. Chorus Ach, das Ungewitter naht! Hilf uns, Himmel! O wie der Donner rollt! O wie die Winde toben! Wo flieh'n wir hin? Flammende Blitze durchwühlen die Luft, den zackigen Keilen berstet die Wolke und Güsse stürzen herab. Wo ist Rettung? Wütend rast der Sturm, der weite Himmel entbrennt. Weh uns Armen! Schmetternd krachen, Schlag auf Schlag die schweren Donner fürchterlich. Weh uns! Weh uns! Erschüttert wankt die Erde bis in des Meeres Grund. Schmetternd krachen Schlag auf Schlag, etc. 18. Trio and Chorus Lucas Die düst'ren Wolken trennen sich, gestillet ist der Stürme Wut. Hannah Vor ihrem Untergange blickt noch die Sonn' empor, und von dem letzten Strahle glänzt mit Perlenschmuck geziert die Flur. Simon Zum langgewohnten Stalle kehrt gesättigt und erfrischt Das fette Rind zurück. Lucas Dem Gatten ruft die Wachtel schon. Hannah Im Grase zirpt die Grille froh. Simon und aus dem Sumpfe quakt der Frosch. Hannah, Lucas and Simon Die Abendglocke tönt. Von oben winkt der helle Stern, und ladet uns zur sanften Ruh. Chorus Mädchen, Bursche, Weiber kommt! Unser wartet süsser Schlaf, wie reines Herz, gesunder Leib und Tagesarbeit ihn gewährt. Women Wir geh'n, wir geh'n, wir folgen euch. All Die Abendglocke hat getönt, Von oben winkt der helle Stern on high, Und ladet uns zur sanften Ruh. III. Der Herbst (Autumn) 21. Ouverture and recitative Hanne: Was durch seine Blüte der Lenz zuerst versprach, was durch seine Wärme wer Sommer reifen hieß, zeigt der Herbst in Fülle dem frohen Landmann jetzt. 22. Rezitativ Lukas: Den reichen Vorrat führt er nun auf hochbeladnen Wagen ein. Kaum fasst der weiten Scheune Raum, was ihm sein Feld hervorgebracht. Simon: Sein heitres Auge blickt umher, es misst den aufgetürmten Segen ab, und Freude strömt in seine Brust. 23. Terzett und Chor Simon: So lohnet die Natur den Fleiß, ihn ruft, ihn lacht sie an; ihn muntert sie durch Hoffnung auf, ihm steht sie willig bei; ihm wirket sie mit voller Kraft. Hanne, Lukas: Von dir, o Fleiß, kommt alles Heil. Die Hütte, die uns schirmt, die Wolle, die uns deckt, die Speise, die uns nährt, ist deine Gab', ist dein Geschenk. Hanne, Lukas: O Fleiß, o edler Fleiß! Simon: Von dir kommt alles Heil. Hanne: Du flössest Tugend ein, und rohe Sitten milderst du. Lukas: Du wehrest Laster ab und reinigest der Menschen Herz. Simon: Du stärkest Mut und Sinn zum Guten und zu jeder Pflicht. All three and choir: O Fleiß, o edler Fleiß! Von dir kommt alles Heil. Die Hütte, die uns schirmt, die Wolle, die uns deckt, die Speise, die uns nährt, ist deine Gab', ist dein Geschenk. 24. Rezitativ Hanne: Seht, wie zum Haselbusche dort die rasche Jugend eilt! An jedem Aste schwinget sieh der Kleinen lose Schar, und der bewegten Staud' entstürzt gleich Hagelschau'r die lockre Frucht. Simon: Hier klimmt der junge Bau'r den hohen Stamm entlang die Leiter flink hinauf. Vom Wipfel, der ihn deckt, sieht er sein Liebchen nah'n, und ihrem Tritt entgegen fliegt dann in trautem Scherze die runde Nuss herab. Lukas: Im Garten stehn um jeden Baum die Mädchen groß und klein, dem Obste, das sie klauben, an frischer Farbe gleich. 25. Duett Lukas: Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her! Blickt an die Tochter der Natur, die weder Putz noch Schminke ziert! Da seht mein Hannchen, seht! Ihr blüht Gesundheit auf den Wangen, im Auge lacht Zufriedenheit, und aus dem Munde spricht das Herz, wenn sie mir Liebe schwört. Hanne: Ihr Herrchen süß und fein, bleibt weg! Hier schwinden eure Künste ganz, und glatte Worte wirken nicht; man gibt euch kein Gehör. Nicht Gold, nicht Pracht kann uns verblenden. Ein redlich Herz ist, was uns rührt, und meine Wünsche sind erfüllt, wenn treu mir Lukas ist. Lukas: Blätter fallen ab, Früchte welken hin, Tag' und Jahr' vergehn, nur meine Liebe nicht. Hanne: Schöner grünt das Blatt, süßer schmeckt die Frucht, heller glänzt der Tag, wenn deine Liebe spricht. Both: Welch ein Glück ist treue Liebe! Unsre Herzen sind vereinet, trennen kann sie Tod allein. Lukas: Liebstes Hannchen! Hanne: Bester Lukas! Both: Lieben und geliebet werden ist der Freuden höchster Gipfel, ist des Lebens Wonn' und Glück. 26. Rezitativ Simon: Nun zeiget das entblösste Feld der ungebet'nen Gäste Zahl, die an den Halmen Nahrung fand, und irrend jetzt sie weiter sucht. des kleinen Raubes klaget nicht der Landmann, der ihn kaum bemerkt; dem Übermaße wünscht er doch nicht ausgestellt zu sein. Was ihn dagegen sichern mag, sieht er als Wohltat an, und willig frönt er dann zur Jagd, die seinen guten Herrn ergötzt. 27. Arie Simon: Seht auf die breiten Wiesen hin! Seht, wie der Hund im Grase streift! Am Boden suchet er die Spur und geht ihr unablässig nach. Jetzt aber reißt Begierd' ihn fort; er horcht auf Ruf und Stimme nicht mehr; er eilet zu haschen - da stockt sein Lauf, nun steht er unbewegt wie Stein. Dem nahen Feinde zu entgehn, erhebt der scheue Vogel sich; doch rettet ihn nicht schneller Flug. Es blitzt, es knallt, ihn erreichet das Blei und wirft ihn tot aus der Luft herab. 28. Rezitativ Lukas: Hier treibt ein dichter Kreis die Hasen aus dem Lager auf. Von allen Seiten hingedrängt hilft ihnen keine Flucht. Schon fallen sie und liegen bald in Reihen freudig hingezählt. 29. Chor der Landleute und Jäger Men: Hört das laute Getön, das dort im Walde klinget! Women:' Welch ein lautes Getön durchklingt den ganzen Wald! All: Es ist der gellende Hörner Schall, der gierigen Hunde Gebelle. Men: Schon flieht der aufgesprengte Hirsch, ihm rennen die Doggen und Reiter nach. All: Er flieht, er flieht. O wie er sich streckt! ihm rennen die Doggen und Reiter nach. O wie er springt! O wie er sich streckt! Da bricht er aus den Gesträuchen hervor und läuft über Feld in das Dickicht hinein. Men: Jetzt hat er die Hunde getäuscht; zerstreuet schwärmen sie umher. All: Die Hunde sind zerstreut, sie schwärmen hin und her. Hunters: Tajo! Tajo! Tajo! Men: Der Jäger Ruf, der Hörner Klang versammelt auf's neue sie. Hunters: Ho! Ho! Tajo! Tajo! Men and women: Mit doppeltem Eifer stürzet nun der Haufe vereint auf die Fährte los. Hunters: Tajo! Tajo! Tajo! Women: Von seinen Feinden eingeholt, an Mut und Kräften ganz erschöpft, erlieget nun das schnelle Tier. Men: Sein nahes Ende kündigt an des tönenden Erzes Jubellied, der freudigen Jäger Siegeslaut. Hunters: Halali, Halali, Halali! Women: Den Tod des Hirsches kündigt an des tönenden Erzes Jubellied, der freudigen Jäger Siegeslaut. All: Halali, Halali, Halali! 30. Rezitativ Hanne: Am Rebenstocke blinket jetzt die helle Traub' in vollem Safte und ruft dem Winzer freundlich zu, dass er zu lesen sie nicht weile. Simon: Schon werden Kuf' und Fass zum Hügel hingebracht, und aus den Hütten strömet zum frohen Tagewerke das muntre Volk herbei. Hanne: Seht, wie den Berg hinan von Menschen alles wimmelt! Hört, wie der Freude Ton von jeder Seit' erschallet! Lukas: Die Arbeit fördert lachender Scherz vom Morgen bis zum Abend hin, und dann erhebt der brausende Most die Fröhlichkeit zum Lustgeschrei. 31. Chor All: Juhe! Juhe! Der Wein ist da, die Tonnen sind gefüllt. Nun lasst uns fröhlich sein, und juhe, juhe, juh! Aus vollem Halse schrein. Men: Lasst uns trinken! Trinket, Brüder! Lasst uns fröhlich sein. Women: Lasst uns singen, singet alle! Lasst uns fröhlich sein. All: Juhe, juh! Es lebe der Wein! Men: Es lebe das Land, wo er uns reift! Es lebe das Fass, das ihn verwahrt! Es lebe der Krug, woraus er fließt! Kommt, ihr Brüder, füllt die Kannen, leert die Becher! lasst uns fröhlich sein! All: Heida! Lasst uns fröhlich sein, und juhe, juhe, juh! Aus vollem Halse schrein! Women: Nun tönen die Pfeifen und wirbelt die Trommel. Hier kreischet die Fiedel, da schnarret die Leier, und dudelt der Bock. Men: Schon hüpfen die Kleinen, und springen die Knaben; dort fliegen die Mädchen im Arme der Burschen den ländlichen Reih'n. Women: Heisa, hopsa, lasst uns hüpfen! Men: Ihr Brüder, kommt! Women: Heisa, hopsa, lasst uns springen! Men: Die Kannen füllt! Women: Heisa, hopsa, lasst uns tanzen! Men: Die Becher leert! All: Heida, lasst uns fröhlich sein! Heida und juhe! Aus vollem Halse schrein! Men: Jauchzet, lärmet, springet, tanzet, lachet, singet! Nun fassen wir den letzten Krug! All: Und singen dann im vollen Chor Dem freudenreichen Rebensaft! Heisa, hei, juhe, juh! Es lebe der Wein, der edle Wein, der Grillen und Harm verscheucht! Sein Lob ertöne laut und hoch in tausendfachem Jubelschall! Heida, lasst uns fröhlich sein! Und juhe, juhe, juh, aus vollem Halse schrein! IV. Der Winter (Winter) IV. Der Winter 32. Einleitung 33. Recitativ Simon Nun senket sich das blasse Jahr, und fallen Dünste kalt herab. Die Berg' umhüllt ein grauer Dampf, der endlich auch die Flächen drückt, und am Mittage selbst der Sonne matten Strahl verschlingt. Hanne Aus Lapplands Höhlen schreitet her der stürmisch düst're Winter jetzt. Vor seinem Tritt erstarrt in banger Stille die Natur. 34. Cavatina Hanne Licht und Leben sind geschwächet; Wärm' und Freude sind verschwunden. Unmutsvollen Tagen folget schwarzer Nächte lange Dauer. 35. Recitativ Lukas Gefesselt steht der breite See, gehemmt in seinem Laufe der Strom. Im Sturze vom türmenden Felsen hängt gestockt und stumm der Wasserfall. Im dürren Haine tönt kein Laut; die Felder deckt, die Täler füllt ein' ungeheure Flockenlast. Der Erde Bild ist nun ein Grab, wo Kraft und Reiz erstorben liegt, wo Leichenfarbe traurig herrscht, und wo dem Blikke weit umher nur öde Wüstenei sich zeigt. 36. Arie Lukas Hier steht der Wandrer nun, verwirrt und zweifelhaft, wohin den Schritt er lenken soll. Vergebens suchet er den Weg; ihn leitet weder Pfad, noch Spur. Vergebens strenget er sich an, und watet durch den tiefen Schnee; er findt sich immer mehr verirrt. Jetzt sinket ihm der Mut, und Angst beklemmt sein Herz, da er den Tag sich neigen sieht, und Müdigkeit, und Frost ihm alle Glieder lähmt. Doch plötzlich trifft sein spähend Aug der Schimmer eines nahen Lichts, da lebt er wieder auf; vor Freuden pocht sein Herz. Er geht, er eilt der Hütte zu, wo starr und matt er Labung hofft. 37. Recitativ Lukas So wie er naht, schallt in sein Ohr, durch heulende Winde nur erst geschreckt, heller Stimmen lauter Klang. Hanne Die warme Stube zeigt ihm dann des Dörfchens Nachbarschaft, vereint in trautem Kreise den Abend zu verkürzen mit leichter Arbeit und Gespräch. Simon Am Ofen schwatzen hier von ihrer Jugendzeit die Väter. Zu Korb und Reuse flicht die Weidengert, und Netze strickt der Söhne muntrer Haufe dort. Am Rokken spinnen die Mütter, am laufenden Rade die Töchter; und ihren Fleiß belebt ein ungekünstelt frohes Lied. 38. Chor Frauen und Mädchen Knurre, schnurre, knurre! Schnurre, Rädchen, schnurre! Hanne Drille, Rädchen, lang und fein, drille fein ein Fädelein mir zum Busenschleier! Weber, webe zart und fein, webe fein das Schleierlein mir zur Kirmesfeier! Außen blank, und innen rein, muß des Mädchens Busen sein; wohl deckt ihn der Schleier. Außen blank, und innen rein, fleißig, fromm und sittsam sein, locket wackre Freier. 39. Recitativ Lukas Abgesponnen ist der Flachs; nun stehn die Räder still. Da wird der Kreis verengt und von dem Männervolk umringt, zu horchen auf die neue Mär, die Hanne jetzt erzählen wird. 40. Lied mit Chor Hanne Ein Mädchen, das auf Ehre hielt, liebt einst ein Edelmann, da er schon längst nach ihr gezielt, traf er allein sie an. Er stieg sogleich vom Pferd' und sprach: Komm, küsse Deinen Herrn! Sie rief vor Angst und Schrecken: Ach! Ach ja! Von Herzen gern. Chor Ei, ei, warum nicht nein? Hanne Sei ruhig, sprach er, liebes Kind, und schenke mir dein Herz! Denn meine Lieb' ist treu gesinnt, nicht Leichtsinn, oder Scherz. Dich mach ich glücklich: nimm dies Geld, den Ring, die goldne Uhr und hab ich sonst was dir gefällt, o sag's und fordre es nur! Chor Ei, ei, das klingt recht fein! Hanne Nein, sagt sie, das wär' viel gewagt; mein Bruder möcht' es sehn, und wenn er's meinem Vater sagt, wie wird mir's dann ergehn! Er ackert hier uns allzunah, sonst könnt es wohl geschehn. Schaut nur, von jenem Hügel, da könnt ihr ihn ackern sehn! Chor Ho, ho, was soll das sein? Hanne Indem der Junker geht und sieht, schwingt sich das lose Kind auf seinen Rappen und entflieht geschwinder, als der Wind. Lebt wohl, rief sie, mein gnädger Herr! So räch ich meine Schmach. Ganz eingewurzelt stehet er, und gafft ihr staunend nach. Chor Ha, ha, das war recht fein! 41. Recitativ Simon Von dürrem Oste dringt ein scharfer Eishauch jetzt hervor. Schneidend fährt er durch die Luft, verzehret jeden Dunst und hascht des Tieres Odem selbst. Des grimmigen Tyranns des Winters Sieg ist nun vollbracht, und stummer Schrecken drückt den ganzen Umfang der Natur. 42. Arie Simon Erblicke hier, betörter Mensch, erblicke deines Lebens Bild! Verblühet ist dein kurzer Lenz, erschöpfet deines Sommers Kraft. Schon welkt dein Herbst dem Alter zu; schon naht der bleiche Winter sich, und zeiget dir das offne Grab. Wo sind sie nun, die hoh'n Entwürfe, die Hoffnungen von Glück, die Sucht nach eitlem Ruhme, der Sorgen schwere Last? Wo sind sie nun, die Wonnetage, verschwelgt in Üppigkeit? Und wo die frohen Nächte, im Taumel durchgewacht? Verschwunden sind sie, wie ein Traum. Nur Tugend bleibt! 43. Recitativ Simon Die bleibt allein, und leitet uns unwandelbar durch Zeit und Jahreswechsel, durch Jammer, oder Freude, bis zu dem höchstem Ziele hin. 44. Chor Simon Dann bricht der große Morgen an; der Allmacht zweites Wort erweckt zu neuem Dasein uns, von Pein und Tod auf immer frei. Lukas, Simon Die Himmelspforten öffnen sich; der heilge Berg erscheint. Ihn krönt des Herren Zelt, wo Ruh' und Friede thront. Chor Wer darf durch diese Pforten gehn? Solisten Der Arges mied und Gutes tat! Chor Wer darf besteigen diesen Berg? Solisten Von dessen Lippen Wahrheit floß! Chor Wer darf in diesem Zelte wohnen? Solisten Der Armen und Bedrängten half! Chor Wer wird den Frieden dort genießen? Solisten Der Schutz und Recht der Unschuld gab! Chor O seht! Der große Morgen naht. O seht! Er leuchtet schon. Die Himmelspforten öffnen sich, der heilge Berg erscheint! Vorüber sind, verbrauset sind die leidenvollen Tage, des Lebens Winterstürme. Ein ewger Frühling herrscht, und grenzenlose Seligkeit wird der Gerechten Lohn. Solisten Auch uns werd einst ein solcher Lohn! Laßt uns wirken, laßt uns streben, Chor laßt uns kämpfen, laßt uns harren, zu erringen diesen Preis! Uns leite deine Hand, o Gott! Verleih' uns Stärk' und Mut! Dann siegen wir, dann gehn wir ein in deines Reiches Herrlichkeit. Amen.