Скачать ноты "Matthäuspassion"
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текст песни (слова) "Matthäuspassion"
INTROITUS Das Leiden unsers Herren Jesu Christi, wie es beschreibet der heilige Evangeliste Matthäus. EVANGELIST Und es begab sich, da Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: JESUS Ihr wisset, daß nach zweien Tagen Ostern wird, und des Menschen Sohn wird überantwortet werden, daß er gekreuziget werde. EVANGELIST Da versammelten sich die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten im Volk in dem Palast des Hohenpriesters, der da hiess Caiphas und hielten Rat, wie sie Jesum mit Listen griffen und töteten. Sie sprachen aber: HOHENPRIESTER Ja nicht auf das Fest, auf dass nicht ein Aufruhr werde im Volk! EVANGELIST Da nun Jesus war zu Bethanien, im Hause Simonis, des Aussätzigen, trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Glas mit köstlichem Wasser, und goß es auf sein Haupt, da er zu Tische sass. Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: DIE JÜNGER JESU Wozu dienet dieser Unrat? Dieses Wasser hätte mocht teuer verkauft und den Armen gegeben werden. EVANGELIST Da das Jesus merkete, sprach er zu ihnen: JESUS Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat ein gut Werk an mir getan. Ihr habet allezeit Arme bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Daß sie dies Wasser hat auf meinen Leib gegossen, hat sie getan, daß man mich begraben wird. Wahrlich, ich sage euch wo dies Evangelium geprediget wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat. EVANGELIST Da ging hin der Zwölfen einer, mit Namen Judas Ischariot zu den Hohenpriestern und sprach: JUDAS Was wollt ihr mir geben ? Ich ihn euch verraten! EVANGELIST Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete. Aber am ersten Tage der süßen Brot traten die Jünger zu Jesu und sprachen zu ihm: CHOR DER JÜNGER Wo willst du, daß wir dir bereiten das Osterlamm zu essen? EVANGELIST Er sprach: JESUS Gehet hin in die Stadt zu einem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen. Meine Zeit ist hie, ich will bei dir die Ostern halten mit meinen Jüngern. EVANGELIST Und die Jünger täten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Osterlamm. Und am Abend satzte er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er: JESUS Wahrlich, ich sage euch, einer unter euch wird mich verraten. EVANGELIST Und sie wurden sehr betrübt und huben an ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm: DIE JÜNGER JESU Herr, bin ich's? EVANGELIST Er antwortete und sprach: JESUS Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchet, der, der wird mich verraten. Des Menschen Sohn gehet zwar dahin, wie von ihm geschrieben stehet, doch wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird. Es wäre ihm besser, daß derselbige Mensch noch nie geboren wäre. EVANGELIST Da antwortet Judas, der ihn verriet und sprach: JUDAS Bin ich, Rabbi? EVANGELIST Er sprach zu ihm: JESUS Du sagest es. EVANGELIST Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, danket und brachs und gab es seinen Jüngern und sprach: JESUS Nehmet, esset, das ist mein Leib! EVANGELIST Und er nahm den Kelch und danket, gab ihnen den und sprach: JESUS Trinket alle daraus, das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch, ich werde von nun an von dem Gewächse des Weinstocks nicht mehr trinken bis an den Tag, daß ichs neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. EVANGELIST Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Da sprach Jesus zu ihnen: JESUS In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir, denn es stehet geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Wenn ich aber auferstehe, will ich für euch hingehen in Galiläam. EVANGELIST Petrus antwortet und sprach zu ihm: PETRUS Wenn sie auch alle sich an dir ärgerten, so will ich mich doch nimmermehr ärgern. EVANGELIST Jesus sprach zu ihm: JESUS Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. EVANGELIST Petrus sprach zu ihm: PETRUS Und wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen. EVANGELIST Desgleichen sagten auch alle Jünger. Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern: JESUS Setzet euch hie, bis daß ich dorthin gehe und bete! EVANGELIST Und nahm zu sich Petrum und die zweene Söhne Zebedäi, und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: JESUS Meine Seele ist betrübet bis an den Tod, bleibet hie und wachet mit mir! EVANGELIST Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesichte und betet und sprach: JESUS Mein Vater, ists möglich, so gehe dieser Kelch von mir, doch nicht wie ich will, sondern wie du will: EVANGELIST Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend, und sprach zu Petro: JESUS Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. EVANGELIST Zum andern Mal ging er aber hin betet und sprach: JESUS Mein Vater, ist es nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille! EVANGELIST Und er kam und fand sie abermal schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafes. Und er ließ sie und ging abermal hin und betet zum drittenmal und redet dieselbigen Wort. Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: JESUS Ach, wollet ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hie, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortedt wird. Stehet auf, laßt uns gehen, siehe, der ist da, der mich verrät. EVANGELIST Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfen einer und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: JUDAS Welchen ich küssen werde, der ists, den greifet! EVANGELIST Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: JUDAS Gegrüßet seist du, Rabbi! EVANGELIST Und küsset ihn. Jesus aber sprach zu ihm: JESUS Mein Freund, warum bist du kommen? EVANGELIST Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. Und siehe, einer aus denen, die mit Jesu waren, reckte die Hand aus und zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: JESUS Stecke dein Schwert an seinen Ort, denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinest du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickete mehr denn zwölf Legion Engel? Wie würde aber die Schrift erfüllet? Es muß also gehen. EVANGELIST Zu der Stunde sprach Jesus zu der Schare: JESUS Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder mit Schwertern und mit Stangen mich zu fahen. Bin ich doch täglich gesessen bei euch und habe gelehret im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, daß erfüllet würden die Schriften der Propheten. EVANGELIST Da verließen ihn alle Jünger und flohen. Die aber Jesum gegriffen hatten, führeten ihn zu dem Hohenpriester Caiphas, dahin die Scriftgelehrten sich versammelt hatten. Petrus aber folgete ihm nach von ferne bis in den Palast des Hohenpriesters und ging hinein und satzte sich bei die Knechte, auf daß er sähe, wo es hinauswollte. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsche Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn töteten und funden keines. Und wiewohl viel falsche Zeugen herzutraten, funden sie doch keines. Zuletzt traten herzu zweene falsche Zeugen, welche sprachen: ZWEENE FALSCHE ZEUGEN Er hat gesaget: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in dreien Tagen denselben bauen. EVANGELIST Und der Hohepriester stund auf und sprach zu ihm: HOHENPRIESTER Antwortest du nichts zu dem, dass diese wider dich zeugen? EVANGELIST Jesus aber schweig stille. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: HOHENPRIESTER Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagest, ob du seist Christus, der Sohn Gottes! EVANGELIST Jesus sprach: JESUS Du sagest es. Doch sage ich euch: Von nun an wird es geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels. EVANGELIST Da zureiß der Hohepriester seine Kleider und sprach: CAIPHAS Er hat Gott gelästert, was dürfen wir weiter Zeugnis? Siehe, jetzo habt ihr seine Gotteslästerung gehöret. Was dünket euch? EVANGELIST Sie antworteten und sprachen: SCHRIFTGELEHRTE UND ÄLTESTEN Er ist des Todes schuldig! EVANGELIST Da speieten sie aus in sein Angesichte und schlugen ihn mit Fäusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesichte und sprachen: DER GANZE HAUFE Weissage uns, Christe, wer ist es, der dich schlug? EVANGELIST Petrus aber saß draußen im Palast. Und es trat zu ihm eine Magd und sprach: ANCILLA I Und du, du warest auch mit dem Jesu aus Galiläa! EVANGELIST Er leugnete aber für ihnen allen und sprach: PETRUS Ich weiß nicht, was du sagest. EVANGELIST Als er aber zu der Tür hinausging, sahe ihn eine andere. Die sprach zu denen, die da waren: ANCILLA II Dieser war auch mit dem Jesu von Nazareth! EVANGELIST Und er leugnete abermal und schwur dazu: PETRUS Ich kenne des Menschen nicht! EVANGELIST Und über eine kleine Weile traten hinzu, die da stunden und sprachen zu Petro: DIE KNECHTE Wahrlich, du bist auch einer von denen, denn deine Sprache verrät dich! EVANGELIST Da hub er an sich zu verfluchen und zu schwören: PETRUS Ich kenne des Menschen nicht! EVANGELIST Und alsobald krähet der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen und ging hinaus und weinete bitterlich. Des morgens aber hielten alle Hohepriester und die Ältesten des Volks einen Rat über Jesum, daß sie ihn töteten. Und bunden ihm und führeten ihn hin und überantworteten ihn dem Landspfleger Pontio Pilato. Da das Judas sahe, der ihn verraten hatte, daß er verdammet war zum Tode, gereuet es ihn und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten und sprach: JUDAS Ich habe übel getan, daß ich unschuldig Blut verraten habe. EVANGELIST Sie sprachen: HOHENPRIESTER UND ÄLTESTE Was gehet es uns an? Da siehe du zu! EVANGELIST Und er warf die Silberlinge in den Tempel, hub sich davon, ging hin und erhing sich selbst. Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: HOHEPRIESTER Es taug nicht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld. EVANGELIST Sie hielten aber einen Rat und kauften eines Töpfers Acker darum zum Begräbnis der Pilgrim. Daher ist derselbige Acker genennet der Blutacker bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllet, das gesaget ist durch den Propheten Jeremiam, der da spricht: Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlet ward der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel, und haben sie gegeben um eines Töpfers Acker, als mir der Herr befohlen hat. Jesus aber stund für dem Landpfleger, und der Landpfleger fragte ihn und sprach: PILATUS Bist du der Juden König? EVANGELIST Jesus aber sprach zu ihm: JESUS Du sagest es. EVANGELIST Und da er verklaget ward von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortet er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: PILATUS Hörest du nicht, wie hart sie dich verklagen? EVANGELIST Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also daß sich auch der Landpfleger sehr verwunderte. Auf das Fest aber hatte der Landpfleger Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Er hatte aber zu der Zeit einen Gefangenenen, einen sonderlichen vor andern, der hieß Barrabas. Und da sie versammlet waren, sprach Pilatus zu ihnen: PILATUS Welchen wollet ihr, daß ich euch losgebe? Barrabam oder Jesum, von dem gesagt wird, er sei Christus? EVANGELIST Denn er wußte wohl, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Und da er auf dem Richtstuhl saß, schickte sein Weib zu ihm und ließ ihn sagen: PILATI WEIB Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten. Ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen! EVANGELIST Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, dass sie um Barrabam bitten sollten und Jesum umbrächten. Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen: PILATUS Welchen wollet ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben? EVANGELIST Sie sprachen: DER GANZE HAUFE Barrabam! EVANGELIST Pilatus sprach zu ihnen: PILATUS Was soll ich denn machen mit Jesum, von dem gesagt wird, er sei Christus? EVANGELIST Sie sprachen alle: DER GANZE HAUFE Laß ihn kreuzigen! EVANGELIST Der Landpfleger sagte: PILATUS Was hat er denn Übles getan? EVANGELIST Sie schrien aber noch mehr und sprachen: DER GANZE HAUFE Laß ihn kreuzigen! EVANGELIST Da aber Pilatus sahe, daß er nichts schaffete, sondern daß viel ein größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände für dem Volk und sprach: PILATUS Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten. Sehet ihr zu! EVANGELIST Da antwortete das ganze Volk und sprach: DER GANZE HAUFE Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! EVANGELIST Da gab er ihnen Barrabam los, aber Jesum ließ er geißeln und überantwortet ihn, daß er gekreuziget würde. Da nahmen die Kriegesknechte des Landpflegers Jesum zu sich in das Richthaus und versammelten über ihn die ganze Schar und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine dorne Krone und satzten sie auf sein haupt und ein Rohr in seine rechte Hand und beugeten die Knie vor ihm, verspotteten ihn und sprachen: DIE KRIEGSKNECHTE Gegrüßet seist du, der Juden König! EVANGELIST Und speieten ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt. Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider wieder an und führeten ihn hin, daß er gekreuziget würde. Und indem sie hinausgingen, funden sie einen Menschen von Cyrene mit Name Simon, den zwungen sie, daß er ihm sein Kreuze trug. Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das ist verdeutschet: Schädelstätte, gaben sie ihm Essig zu trinken mit Gallen vermischt. Und da er es schmeckete, wollte er es nicht trinken. Da sie ihm aber gekreuziget hatten, teileten sie seine Kleider und wurfen das Los darum. Auf daß erfüllet würde, das gesaget ist durch den Propeten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilet, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen. Und sie saßen allda und hüteten sein. Und oben zu seinen Häupten hefteten sie die Ursach seines Todes beschrieben, nämlich: Dies ist Jesus, der Juden König. Und es wurden zweene Mörder mit ihm gekreuziget, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: JUDEN UND KRIEGSKNECHTE Der du den Tempel Gottes zerbrichst und bauest ihn in dreien Tagen, hilf dir selber, bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz! EVANGELIST Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten sein samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: HOHENPRIESTER, SCHRIFTGELEHRTE UND ÄLTESTE Andern hat er geholfen und kann ihm selber nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm gläuben. Er hat Gott vertrauet; der erlöse ihn nun, lüst es ihn; denn er hat gesaget; Ich bin Gottes Sohn. EVANGELIST Desgleichen schmäheten ihn auch die Mörder die mit ihm gekreuziget waren. Und von der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrey Jesus laut und sprach: JESUS Ely, lama sabatani. EVANGELIST Das ist: Mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche aber, die da stunden, da sie das höreten, sprachen sie: DIE KRIEGSKNECHTE Der rufet den Elias. EVANGELIST Und bald lief einer unter ihnen und nahm einen Schwamm und füllet ihn mit Essig und stecket ihn auf ein Rohr und tränket ihn. Die Andern aber sprachen: DIE JUDEN Halt, laßt sehen, ob Elias komme und ihm helfe! EVANGELIST Aber Jesus schrey abermal laut und verschied. Und siehe da, der Fürhang im Tempel zureiß in zwei Stück von oben an bis unten aus, und die Erde erbebete, und die Felsen zurissen, und die Gräber täten sich auf und stunden auf viel Leiber der Heiligen, die da schliefen und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Aber der Hauptmann und die bei ihm waren und bewahreten Jesum, da sie sahen das Erdheben und was da geschahe, erschraken sie sehr und sprachen: HAUPTMANN SAMT DEN KRIESKNECHTEN Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! EVANGELIST Und es waren viel Weiber da, die von ferne zusahen, die da Jesu waren nachgefolget aus Galiläa und hatten ihm gedienet, unter welchen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobi und Joses, und die Mutter der Kinder Zebedäi. Und am Abend kam ein reicher Mann von Arimathia, der hie'Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war. Der ging zu Pilato und bat ihn um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollt ihm ihn geben. Und Joseph nahm den Leib und wickelt ihn in ein rein Leinwand und legte ihn in sein eigen neu Grab, welches er hatte lassen in einen Fels hauen und wälzet einen großen Stein für die Tür des Grabes und ging davon. Es war aber allda Maria Magdalena und die andere Maria, die satzten sich gegen das Grab. Und des andern Tages, der da folgete nach dem Rüsttage, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilato und sprachen: HOHEPRIESTER UND PHARISÄER Herr, wir haben gedacht, daß dieser Verführer, da er noch lebete: Ich will nach dreien Tagen wieder auferstehen. Darum befiehle, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn und sagen zu dem Volke: Er ist auferstanden von den Toten, und werde der letzte Betrug ärger denn der erste! EVANGELIST Pilatus sprach zu ihnen: PILATUS Da habet ihr die Hüter, gehet hin und verwahret es, wie ihr wisset! EVANGELIST Sie gingen hin und verwahreten das Grab mit Hütern und versiegelten das Grab. BESCHLUSS Ehre sei dir, Christe, der du littest Not, an dem Stamm des Kreuzes für und den bittern Tod, und herrschest mit dem Vater dort in Ewigkeit; hilf uns armen Sündern zu der Seligkeit. Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.