Oh Christ, sieh deinen Heiland sterben. Ach sieh, ach sieh, daß niemand soll verderben, stirbt er am Kreuz in Angst und Pein; nun höre noch die letzten Lehren, sie werden dein Vertrauen mehren und dir zur Lieb ein Antrieb sein. Vernimm denn, vernimm denn! wie er Mitleid traget und flehend zu dem Vater, zu dem Vater saget: "Gedenke mein!" ruft im Leiden der Schächer und höret mit Freuden, wie Jesus gnädig ihm verzeihet und spricht: Zur Mutter sprach er vor dem Scheiden: Wer kann doch dieses Wunder fassen? So runft der Sohn in Angst und Not. Er ist betrübt, von ganzem Herzen, sein Leib ist voll von Qual und Schmerzen und so erwartet er den Tod! Wer kann doch dieses Wunder fassen? Läßt sich kein kaltes Herz erweichen, dem Heiland einen Trunk zu reichen, er ruft am Kreuz: Dein Heil ist seines Durstes Quelle, es dürstet ihn nach deiner Seele, erwäg's, oh Mensch, so liebt er dich. Der Heiland läßt in Todesqualen das letzte Mal die Stimme erschallen: Oh Leben, du hast dich selbst dem Tod gegeben, Du bist mein Trost an meinem End! Gedenke oft an Jesu Leiden und nimm die Worte tief zu Herzen, die du gehört aus seinem Mund. Dann wird er deiner sich erbarmen, in der letzten Todesstunde. Amen.